Kennziffern

Die zur Verfügung stehende Datenbasis erlaubt die Ermittlung weiterer Kennziffern, welche Aussagen über spezifische Charakteristika und regionale Besonderheiten der größten Skigebiete der Welt erlauben. Sie sind auch dazu geeignet, Aussagen zur Qualität von Skigebieten abzuleiten:

VTM pro Pistenkilometer

Diese Kennziffer gibt Auskunft über die Befüllung der Pisten, je höher sie ausfällt, desto vollere Pisten sind an Spitzentagen im entsprechenden Gebiet zu erwarten. Hier zeigt sich, dass nordamerikanische Skigebiete wesentlich geringere Werte haben, als die Skigebiete in den Alpen, folglich also mehr Platz auf den Pisten bieten.

Von den Top 100 in der Kategorie vertikale Transportkapazität hat Big Sky in Montana das aus Skifahrersicht günstigste Verhältnis von Transportleistung und Pistenlänge, die Lifte schaffen lediglich 44.000 Personenhöhenmeter pro Stunde und Pistenkilometer. In Daemyung in Südkorea sind 524.000. Bei voller Auslastung der Lifte sind die Pisten hier also ungefähr zwölf Mal voller.

Pisten pro km² Skigebietsfläche

Mit diesem Wert lässt sich der Erschließungsgrad eines Skigebietes beschreiben. Tendenziell bieten europäische Skigebiete deutlich weniger Pistenkilometer pro Quadratkilometer, die Flächen werden in Nordamerika also intensiver genutzt.

Den höchsten Wert erreichen unter den Top 100 bei der Skigebietsfläche die Tres Valles in Chile mit 11,6 Pistenkilometern pro Quadratkilometer Ausdehnung und Alta-Snowbird in den USA sowie Mammoth Mountain mit 10,8 km/km².

Die geringste Erschließungsdichte weisen die Sella Ronda mit 2,7 km/km² (ohne Sellastock 4,4 km/km²), die Jungfrauregion mit 3,1 km/km² und das Skigebiet Parsenn (Davos) mit 3,5 km/km²auf. Das Matterhorn Ski Paradise, der Skicircus Saalbach-Hinterglemm und die Weisse Arena (Laax) kommen auf jeweils 3,8 km/km².

VTM pro Lift

Dieser Wert ist ein Indikator für die Modernität des Liftsystems, da Lifte jüngeren Datums meist durch eine höhere Förderleistung gekennzeichnet sind.

Das weltweit einzige Skigebiet mit durchschnittlich mehr als einer Millionen VTM/Std. und Lift ist der Kronplatz in Südtirol (1.016.181 VTM/Std./Lift). Hier stehen sogar an den Übungswiesen Gondelbahnen.

Pistenkilometer pro Lift

Mit dieser Kennziffer lässt sich die Effizienz des Liftsystems beschreiben. Die Qualität, mit wenigen Liften große Pistennetze zu erschließen, zeichnet vor allem nordamerikanische Skigebiete in schneereichen Lagen aus: Im Revelstoke Mountain Resort (Kanada) erschließt jeder Lift durchschnittlich 14,1 km Abfahrten.

Auf der anderen Seite finden sich unter den Top 100 bei der Anzahl der Liftanlagen zahlreiche Skigebiete, in denen ein Lift nur rund einen Kilometer Piste erschließt.

In den nach Pistenkilometern größten Skigebieten der Welt bedient ein Lift durchschnittlich um die drei Kilometer Skipisten (Förderbänder nicht berücksichtigt).

Auslastung – Eintritte pro VTM

Die Bereitstellung von vertikaler Transportkapazität kostet Geld, beim Bau und auch im Betrieb. Insofern ist die Betrachtung, wie viele Eintritte ein Skigebiet pro bereitgestelltem vertikalem Transportmeter generiert, relevant im Hinblick auf den Erfolg des installierten Anlagenparks. Natürlich hängt die Frequentierung auch von der Anzahl der Betriebstage ab, die erheblich schwankt. Die Saisondauer bleibt hier jedoch unberücksichtigt.

Den Spitzenwert unter den Top 100 Skigebieten verbucht hier das koreanische Daemyung mit 219,9 Eintritten pro 1.000 VTM. Umgerechnet auf eine Vierersesselbahn mit 2.000 Pers./Std. und 200 Meter Höhendifferenz bedeutet dies 88.000 Besuche pro Winter – wer würde diesen Lift nicht aufstellen?! Die größten alpinen Skigebiete erreichen Werte von knapp 50 bis über 70 Eintritten/1.000 VTM. Im Mittelfeld sinken diese Werte dann etwas ab, ein Indikator dafür, dass die größten Skigebiete am stärksten ziehen.

Außerhalb der Top 100 platzierte Skigebiete kommen trotz geringer Größe teilweise auf ebenfalls sehr hohe Werte. Dies sind eigentlich immer Skizentren in der Nähe von Ballungsräumen. Auch die Skihallen erreichen hier Spitzenwerte – nicht zuletzt wegen ihrer Saison über 365 Tage.

Für Skifahrer ist natürlich das umgekehrte Verhältnis interessant: möglichst viele vertikale Transportmeter pro Besucher, denn das bedeutet, dass man Kilometer machen kann, ohne warten zu müssen. Auf einen besonders guten Wert kommt hier beispielsweise Sun Valley in Idaho mit 27,2 VTM pro Eintritt.

Befüllung – Eintritte pro Pistenkilometer

Während die Kennziffer VTM pro Pistenkilometer eher einen theoretischen Wert der Pistenbefüllung widerspiegelt, der bei Vollbesatz aller Liftanlagen erreicht würde, zieht die Gegenüberstellung Eintritte pro Pistenkilometer die tatsächliche Besucherzahl heran. Auch hier gilt es allerdings zu bedenken, dass ein und derselben Jahresbesucherzahl ganz unterschiedliche Besucherzahlen an Spitzentagen gegenüberstehen können, abhängig von der Saisondauer und vom Charakter des Skigebiets (Destination mit großer Bettenbasis versus Tagesausflugsziel).

Den höchsten Wert unter den Top 100 Gebieten erzielt das koreanische Jisan Forest Resort mit 116.511 Eintritten pro Pistenkilometer und Jahr. Am anderen Ende der Skala rangiert das Schweizer Skigebiet Obersaxen–Surcuolm–Lumnezia mit lediglich 1.280 Eintritten pro Pistenkilometer.

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